Im März: Empire-Stil Armlehnsessel, Frankreich Mitte 19. Jahrhundert
Diesmal gibt es was zum Sitzen…einen Stuhl.
Wer jetzt meint, was ist denn an einem Stuhl so besonders, irrt. Der Stuhl an sich ist ein Statussymbol! Man denke nur an das Büro – der Chef sitzt grundsätzlich auf dem größten, schönsten und bequemsten Bürodrehstuhl, noch dazu mit Armlehnen…das hat natürlich einen geschichtlichen Hintergrund.
Früher hockten die Menschen auf dem Boden oder saßen auf Steinen und Baumstämmen. Manche Naturvölker tun dies bis heute so (was nicht heißen soll, dass wir über ihnen stehen…).
Ägyptischen Pharaonen bspw. baute man nicht nur monumentale Grabstätten, sondern auch steinerne oder hölzerne Sitzmöbel und chinesischen Kaisern neben ellenlangen Mauern zudem erhöhte Sitzgelegenheiten.
Im Mittelalter thronten Könige und Fürsten sowie hohe Geistliche auf großen Stühlen, teils aus Stein, teils aus Holz, auch wurde schon mit Edelmetallen gearbeitet. Das niedere Volk nahm – wenn es denn welche gab – auf Bänken Platz. Einzelstühle waren definitiv nur für besser Stehende.
Später entdeckten dann auch Gutsherren und das neu entstehende Bürgertum den Platz in der Höhe. Das Gesinde musste jedoch nach wie vor mit niedrigen Schemeln auskommen.
Erst im 18./19. Jahrhundert trat der Stuhl endgültigen seinen Siegeszug an. Lange Zeit galt aber noch, dass nur die Hausherren Armstühle hatten und der Rest der Familie es sich auf einfacheren Ausführungen bequem machen musste.
Mit unserem Empire-Stil Armlehnsessel thront ihr mindestens wie ein französischer Fürst. Das edle Mahagoni hätte Napoleon alle Ehre gemacht und die gefährlich anmutenden Köpfe an den Enden der Armlehnen schlagen jeden in die Flucht, der es wagt, sich auf dem neu gepolsterten Stuhl ungefragt niederzulassen.