Salontisch im Stil Louis Seize
Salontisch im Stil des Louis Seize

 

Geballte Geschichte im Rondell. Oder so ähnlich. Unsere Antiquität des Monats Juni stammt stilistisch aus der Zeit des Louis Seize. Gebaut wurde sie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der Architekten, Künstler und Möbelbauer auf Stilrichtungen vergangener Jahrhunderte zurückgriffen. Dieses Phänomen bezeichnet man als Historismus.

Die Zeit des Louis Seize war zwischen 1760 und 1790 und wird dem Klassizismus zugerechnet. Sie bezieht sich grob auf die Regierungszeit Ludwig XVI. in Frankreich.

Ludwig XVI. wurde am 23. August 1754 in Versailles, Frankreich, als Louis-Auguste geboren. Er war der Enkel von Ludwig XV. und bestieg den Thron im Jahr 1774 nach dem Tod seines Großvaters. Ludwig XVI. heiratete 1770 Marie Antoinette, eine österreichische Erzherzogin, um die Beziehungen zwischen Frankreich und Österreich zu festigen.

Seine Regierungszeit war von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sozialen Unruhen und politischen Herausforderungen geprägt. Trotz guter Absichten und der Bemühungen um Reformen konnte Ludwig XVI. die Finanzkrise und den wachsenden Unmut in der Bevölkerung nicht bewältigen. Die Staatsverschuldung, hohe Steuern und eine Hungersnot führten zu wachsendem Widerstand gegen die Monarchie.

1789 brach die Französische Revolution aus, und Ludwig XVI. verlor nach und nach seine Macht. 1791 versuchte er mit seiner Familie aus Paris zu fliehen, wurde jedoch in Varennes aufgegriffen und nach Paris zurückgebracht. 1792 wird die Monarchie abgeschafft, und Ludwig XVI. wird verhaftet.

Am 21. Januar 1793 wurde Ludwig XVI. nach einem Prozess wegen Hochverrats auf der Guillotine hingerichtet. Sein Tod markierte das Ende der absolutistischen Monarchie in Frankreich und leitete eine neue Ära in der französischen Geschichte ein.

Lange währte die Zeit ohne monarchisches Staatsoberhaupt nicht, 1804 krönte sich Napoleon zum Kaiser der Franzosen (er musste wohl immer noch mal einen drauf setzen…)

Die Möbel zur Zeit Ludwigs XVI., auch als Louis-Seize-Stil bekannt, zeichnen sich durch Eleganz und eine Rückkehr zu klassischeren Formen aus, als Reaktion auf die üppigen und geschwungenen Linien des Rokoko.

Der Louis-Seize-Stil orientierte sich stark an der antiken griechischen und römischen Kunst. Gerade Linien und symmetrische Formen waren typisch, im Gegensatz zu den geschwungenen Linien des vorangegangenen Rokokostils. Ganz besonders fiel das bei den Möbelbeinen auf: sie waren gerade und oft kanneliert (mit Rillen versehen), ähnlich wie bei klassischen Säulen. Diese Beine endeten häufig in kleinen, dekorativen Fußstücken.

Edle Hölzer wie Mahagoni wurden bevorzugt, bei Tischen waren die Platten überwiegend aus Marmor.

Bei unserem Salontisch zeigt sich das bis ins Detail. Man kann sich auch fast bildlich vorstellen, wie Ludwig der XVI. und Marie Antoinette als Teenager an dem Tischchen saßen und sich fragten, warum sie den jeweils anderen heiraten mussten…

Salontisch im Stil Louis Seize

 

 

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