Im April: Biedermeier Vitrine
Schaut her! Ein Kasten!
Besser: ein Schaukasten. Noch besser klingt aber: eine Vitrine. Ist ja auch französisch…(Vitre =Glas).
Glas haben die alten Römer schon hergestellt, vorwiegend für Vasen und ähnliches. Die Glasscheibe kam dann erst um das 11. Jahrhundert herum in Deutschland auf. Damals noch eher klein. In Venedig wurde die Glaskunst dann noch weiter verfeinert. Bis das Glas in das Möbel kam, hat es aber eine Weile gedauert, denn erst viel später haben dann die Franzosen begonnen, große Glasscheiben für Spiegel, Gebäude und auch Möbel herzustellen. Natürlich war die Vitrine zunächst – wie alle Möbel – den reicheren Schichten vorbehalten. Sie hatten ja auch die für eine Vitrine notwendigen Dinge: Porzellan, Silber und weiteres Schönes, was man zur Schau stellen wollte.
Doch nicht nur zum Anschauen gedacht, stellt die Vitrine auch einen Schutz für die darin befindlichen Gegenstände dar. Abschließbar verhindert sie das Entnehmen wertvoller Unikate durch Langfinger oder spielende Kinder, die mit dem Inhalt der Vitrine nicht nur gute Absichten verfolgen. Durch den geschlossenen Korpus, der mindestens von einer Seite mit Glas ausgestattet sein muss, um als Vitrine bezeichnet werden zu dürfen, schützt man die Dinge auch vor Staub und Schmutz. Wahrscheinlich hat eine genervte Hausfrau das Möbelstück entworfen…