In dieser Rubrik findet ihr jeden Monat ein anderes antikes Stück, welches wir genauer vorstellen.

 

Antiquität des Monats September: Biedermeier Kommode

 

Machen wir es uns zunächst einmal kommod…legen die Füße hoch und entspannen ein wenig!

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was das mit unserer Antiquität des Monats zu tun hat: sehr viel!

„Commode“ stammt aus dem Französischen und bedeutet als Adjektiv so viel wie „bequem, leicht, praktisch“. La commode ist aber auch in Frankreich eine Kommode. Und „kommod“ sagt man in manchen Regionen hierzulande immer noch, wenn etwas bequem, angenehm oder auch zweckmäßig ist.

Die Ursprünge der Kommode reichen bis ins Mittelalter zurück. Damals gab es Sakristeischränke, die oftmals Schubfächer hatten, die die Trennung von Ornaten nach Amt und Anlass ermöglichten. Im Laufe der Zeit trugen auch Archiv- und Kabinettschränke zur Entstehung der heute gebräuchlichen Kommode bei. Ganz besonders aber lässt sich die Entwicklung an Truhen erkennen. In einfacheren Haushalten waren diese statt Schränken sehr verbreitet. Irgendwann machte man dann ein oder 2 Schubladen in den Sockel, die Truhe oben blieb zunächst. Vorwiegend in England hat man um das 16. Jahrhundert herum weitere Schubladenreihen zur Erhöhung der Truhe genutzt. Letztendlich hat man den Truhendeckel einfach weggelassen (das Möbelstück war dann wohl so hoch, dass man nicht mehr oben hineinschauen konnte). Im Englischen nennt man eine Kommode schlicht „Chest of drawers“ – also Kiste aus Schubladen.

Endgültig durchgesetzt hat sich das Möbelstück im 18. Jahrhundert und der Name „Kommode“ wurde in Deutschland gebräuchlich. Oftmals wurde sie mit weiteren Möbeltypen kombiniert. So findet man Kommoden mit Vitrinenaufsatz, Regalen oder auch einem Auszug in der oberen Schublade, der als Schreibmöglichkeit diente.

Im Gegensatz zur Truhe ist eine Kommode wesentlich bequemer und zweckmäßiger, sprich: kommod. Muss man sich doch nicht durch viele Lagen von Klamotten durchwühlen, bis der Lieblings-Pulli gefunden ist. Einfach Schublade aufziehen und sofort sehen, was darin ist (zumindest, wenn sie halbwegs aufgeräumt ist!). Und sortieren lässt es sich auch besser.

Unsere Kommode aus der Biedermeier-Zeit ist ein besonders hübsches und praktisches Beispiel für diesen Möbeltyp. Und sie hat auch noch ein kleines Extra: die Deckplatte lässt sich hochklappen. Wir haben uns auch schon gefragt, warum. Normalerweise befand sich unter solchen Klappen ein Waschtisch, bei unserer jedoch vermutlich nicht, da die obere Schublade (man schaue sich das Furnierbild an) wohl schon immer da war. Unsere favorisierte Erklärung ist diese: die Kommode stand im Esszimmer. Und um die mit Schellack handpolierte Deckplatte nicht mit heißen Terrinen oder fettigen Platten zu beschädigen, klappte man sie einfach hoch.

Damit ihr das ausprobieren könnt, lassen wir im September so viel vom Preis nach, dass dafür noch ein ordentliches Buffet auf die (untere) Platte gestellt werden kann…

  • Angebot!

    Kommode aus Kirschbaum

     1.500,00  1.200,00