Im November: Blumenschiffchen von KPM
Zugegeben, eine echte Antiquität ist das schöne Stück noch nicht. Dafür ist es zu jung. Den Zeitraum der Produktion schätzen wir auf etwa die 1950/1960er Jahre. Und es wird immer noch hergestellt! Wir denken, dass auch ein zeitloses, klassisches Stück Design durchaus das Recht hat, einmal besonders vorgestellt zu werden – nicht umsonst nennen wir uns Antik + Design…
Der Entwurf des Blumenschiffchens stammt von dem KPM-Designer Siegmund Schütz aus dem Jahr 1953. KPM? Ausgeschrieben: Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin.
Gegründet wurde die KPM im Jahre 1763. Am 19. September dieses Jahres erwarb Friedrich der Große die Manufaktur, die – unter verschiedenen Besitzern – seit dem Jahr 1751 bestand, und der Name „Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin“ war geboren. Friedrich der Große und auch seine Nachfolger waren stets die besten Kunden der eigenen Manufaktur und verhalfen ihr damit zum Erfolg. Im Zweiten Weltkrieg, genau in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1943 wurde die Manufaktur derart beschädigt, dass die Produktion zunächst eingestellt werden musste. Doch noch im Januar 1944 konnte eine Notproduktion wieder aufgenommen werden. Nach dem Krieg zog man zunächst nach Selb und 1957 wieder zurück auf das historische Gelände im Berlin-Tiergarten. Und dort ist die KPM noch heute zu finden…
Unser dekoratives Blumenschiffchen besteht aus Hartporzellan. Und ja, es gibt auch Weichporzellan! Damit haben die Chinesen angefangen, und zwar in der T’ang Dynastie (618-906 n. Chr.). Einer der wichtigsten Bestandteile von Porzellan ist Kaolin (Porzellanerde). Je nachdem, wie hoch der Kaolin-Anteil an der Masse ist, spricht man von Hart- oder Weichporzellan. Unser europäisches Hartporzellan hat in etwa (hier hat jede Manufaktur ihr eigenes Geheimrezept) folgende Mischung: 50 % Kaolin, 25 % Feldspat, 25 % Quarz. Es gibt natürlich noch einige andere Massen, aus denen man Geschirr u.ä. herstellen kann. Das würde hier aber deutlich zu weit führen und wir wollen eure Nerven nicht überstrapazieren…deshalb nur noch ganz kurz:
In Europa hinkte man den Chinesen deutlich hinterher. Aber die Europäer wollten unbedingt auch Porzellan haben! Da die Importe damals auch ohne Strafzölle unverschämt teuer waren, musste man selbst ran. Die Franzosen waren ganz besonders angetan von der teuren Ware und schafften es im ausgehenden 17. Jahrhundert als erste Europäer, das Weichporzellan herzustellen. In Deutschland schreibt man die erste gelungene Herstellung von Hartporzellan dem Alchimisten Johann Friedrich Böttger im Jahre 1708 in Dresden zu. Klingelt da was? Aber ja! Die erste europäische Porzellan-Manufaktur wird im Januar 1710 in Dresden gegründet und beginnt im Juni 1710 mit der Produktion in Meißen.
Von da an begann der Siegeszug des „Weißen Goldes“. Wir lieben das Material noch heute und es darf auf keiner (festlichen) Tafel fehlen. Leider ist über die letzten Jahre die „Tischkultur“ etwas verloren gegangen. Das möchten wir ändern und bieten euch ein schönes „Centerpiece“ für die Tafel, das je nach Jahreszeit und Anlass passend dekoriert werden kann. Und bei dem Preis ist auch noch etwas für die Blumen übrig!