Im August:
Kleiderschrank aus dem Biedermeier
Kleiderschränke im frühen 19. Jahrhundert mussten schon ordentlich groß sein. Zumindest in Haushalten, die nach außen zeigen wollten, was sie hatten. Kleider machen halt Leute. Dafür mussten vor allem die Frauen leiden. Wespentaille war angesagt und die Röcke der Kleider waren derart voluminös, dass nicht selten 7 bis 8 Meter Stoff für ein Outfit gebraucht wurden. Natürlich bedurfte es auch eines Reifrockes und diverser Unterröcke, damit die Stoffbahnen ordentlich liegen konnten.
Doch auch die Herren trugen engere Kleidung und mussten daher nicht selten zu einem Schnürgürtel greifen. Und den Hals haben sie sich mit dem Vatermörderkragen eingeengt. Woher der Begriff kommt, ist nicht gesichert überliefert. Eine Version leitet die Bezeichnung von einem heimkehrenden Sohn ab, der, als er den Vater zur Begrüßung küsst, mit den spitzen Ecken des Kragens ins Auge des Vaters sticht und dieser daran stirbt. Gruselige Vorstellung…
Jetzt könnt ihr euch vielleicht vorstellen, warum Kleiderschränke im 19. Jahrhundert etwas größer sein mussten. Doch mehr als 2 Kleider passten damals sicher auch nicht in unsere Antiquität des Monats.
Heutzutage möchten wir uns nicht mehr in unsere Kleidung einzwängen lassen. Und Kleider sollten auch keine Leute machen. Aber es ist trotzdem schön, wenn in einen Schrank mehr als 2 Kleider passen.